Datencenter Sicherheit und Risiken

 

Sicherheit

Wie bei jeder Liegenschaft gilt auch bei Rechenzentren: Ihr Wert bemisst sich in erster Linie an ihrer Lage. Für keine Liegenschaft ist die Lage allerdings so entscheidend wie für Rechenzentren. In ausreichender Entfernung zu den städtischen Zentren gilt es einen Datacenter-Standort zu finden, der garantiert von Erdbeben und Überflutungen verschont bleibt und sich nicht in der unmittelbaren Nähe von Flugschneisen, Autobahnen, Bahnstrecken und gefahrenintensiven Gebäuden oder Industrieanlagen befindet.

Datencenter werden im Allgemeinen mit einer Bezeichnung „Tier“ in verschiedene Sicherheitskategorien eingeteilt. Tier 3 und Tier 4 sind sehr hohe Sicherheitsmerkmale. Tier 4+ ist zurzeit das höchste Zertifikat, welches es zurzeit gibt.

Tier 1 – die Holzklasse

Für Rechenzentren im Level Tier 1 ist keine Redundanz gefordert. Es besteht nur ein einziger Versorgungsweg für Energie und Kälteverteilung. Das System ist daher nicht fehlertolerant und auch eine Wartung im Betrieb ist unmöglich.

Tier 1 fordert die geringste Wärmeableitungsleistung von 220 bis 320 Watt pro Quadratmeter. Aus der Beobachtung entsprechender Rechenzentren ergibt sich eine jährliche Ausfallzeit von 28.8 Stunden, was einer 99.67-prozentigen Verfügbarkeit entspricht.

Tier 2 – einfache Redundanz im RZ

Die zweite Stufe in der Tier-Klassifizierung unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch, dass redundante Komponenten verwendet werden und eine Wärmeableitungsleistung von 430 bis 540 Watt pro Quadratmeter nötig ist. Bei Tier-2-Rechenzentren ist mit 99.75 Prozent Verfügbarkeit zu rechnen, anders ausgedrückt: mit 22 Stunden Ausfallzeit pro Jahr.

Tier 3 – Fehlertoleranz möglich

Tier-3-Rechenzentren verwenden redundante Komponenten, der Server ist zweifach vorhanden sowie mehrfache, aktive und passive, Versorgungswege. Das System wird dadurch fehlertolerant und eine Wartung ist auch während des Betriebs möglich.

Single Point of Failures (SPOFs) kommen auch in Tier-3-Rechenzentren vor. Die Wärmeableitungsleistung liegt bei 1'070 bis 1'620 Watt pro Quadratmeter.

Tier-3-Rechenzentren erhöhen ihre Ausfallsicherheit zudem durch mehrere Brandabschnitte. Insgesamt erreicht ein Rechenzentrum in Stufe 3 bei einer Ausfallzeit von 1.6 Stunden jährlich eine Verfügbarkeit von 99.98 Prozent.

Tier 4 – die Masterclass

Rechenzentren mit Tier-4-Level gehen noch einen Schritt weiter:

Durch die komplette Redundanz mit doppelten Versorgungswegen sind SPOFs nahezu ausgeschlossen.

Die Wärmeableitungsleistung liegt dabei über 1'620 Watt pro Quadratmeter. Mit Tier 4 erhält der Anwender ein äußerst fehlertolerantes System. Bei nur 0.8 Stunden durchschnittlicher jährlicher Ausfallzeit können die Anwender eine Verfügbarkeit von 99.991 Prozent erwarten.

 

Risiken

Die Datenauslagerung hat keine wesentlichen Mehrrisiken gegenüber der Inhouse Variante, sofern das Sicherungsmanagement stimmt. Aufgrund der ständigen Überwachung und georedundanter Lagerung der Daten werden im Gegenteil Sicherheitsrisiken (Backupprobleme, Firewallangriffe etc.) oft schneller erkannt und behoben.

 


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